Donnerstag, 27. August 2015
... wieder an Land...
9 Tage auf Amrum sind schnell vorbei...
Schön war`s, aber wenn ich wiederkäme, würde ich vielleicht ein Quartier in Norddorf suchen, damit ich nicht so elend weite Wege bis zum Wasser hätte.
Wenn man gut drauf ist, kann man ja trotzdem die ganze Insel abradeln, wenn nicht, bleibt man eben in Norddorf.
Die Atmosphäre fand ich in Nebel eindeutig am gemütlichsten.
Sonne pur...
6 Uhr morgens steht meine Enkeltochter bei mir am Bett, die kurz vor
Mitternacht ins Bett gegangen war... So hatte ich mir das natürlich
nicht vorgestellt...
Mein Enkel schläft bis 8, aber das bringt mir auch nichts mehr...
Da die Freundin nicht mehr da ist, wird genervt, am liebsten soll ganztags die Glotze an sein...
Gibt's aber nicht...
Bei mir kommt auch Langeweile auf... Warten auf große und kleine Kinder... Leerlauf für Nix...
Kinderstress...
Mitten aus dem Spiel heraus bekommt ein Kind die Diagnose, dass ein bestimmter Keim bei ihm nachgewiesen wurde.
Sofort
wird die ganze Familie isoliert, die Kinder gucken traurig, die Eltern
ebenso und sind voller Sorge. Abreise morgen früh, keine Verabschiedung
mehr möglich...
Der Alltag geht weiter. Eine Therapie folgt der anderen. Aber es bleibt mir Zeit zum Sonnen im Liegestuhl!
Nach dem Essen wieder Therapien, aber dann ist endlich Freizeit.
Nur unter Protest Protest geht es mit dem Fahrrad nach Nebel.
Das
Gemeckere beim Radfahren legt sich mit der Zeit, ein Buch und eine
Zeitschrift werden gekauft und Eis geschleckt. Die Gemüter haben sich
entspannt.
Sogar eine Besichtigung der erzählenden Grabsteine interessiert die Kinder. Die Kirche hat leider geschlossen.
Bevor es zurückgeht, wird noch eine Runde auf dem Spielplatz getobt.
Sogar eine Besichtigung der erzählenden Grabsteine interessiert die Kinder. Die Kirche hat leider geschlossen.
Bevor es zurückgeht, wird noch eine Runde auf dem Spielplatz getobt.
Um
18 Uhr geht das allgemeine Grillen los. Alle Kinder sind voll
beschäftigt, und erst kurz vor Mitternacht liegen sie endlich im Bett.
Um
20 Uhr radelt eine Horde Kinder von 10 bis 16 Jahren in die Jugenddisco
am Strand, die bis 22 Uhr für diese Altersgruppe geöffnet hat. Haargel
kam pfundweise zum Einsatz bei den Jungs, bei den Mädels der
Lippenstift...
Am besten haben es die Eltern mit den ganz kleinen Kindern. Ein paar Mädchen zwischen 7 und 10 bewähren sich als hochbegabte Dauerbabysitter.
Ich verdünnisiere mich zwischenzeitlich, um die Abendstimmung zu geniessen...
Am besten haben es die Eltern mit den ganz kleinen Kindern. Ein paar Mädchen zwischen 7 und 10 bewähren sich als hochbegabte Dauerbabysitter.
Ich verdünnisiere mich zwischenzeitlich, um die Abendstimmung zu geniessen...
... tatsächlich Blau...
Heute gegen halb 10 tanze ich im Kinderkurheim an, der Himmel ist blau, und gleich fängt die Rennerei zu den Therapien an...
Atemtherapie, Ernährungsberatung, Elterngespräche und so weiter...
Um 20.00 muss der Große dringend zurück ins Zimmer... man könnte etwas in der Glotze versäumen...
Diskussion gibt's trotzdem... eine halbe Stunde vor Ende wird ausgemacht... gemein, gell?
Aber der "Große" ist 11, zu jedem Protest bereit und muss nicht bis nach 22 Uhr Autobahnpolizei gucken, wo lauter Leichen rumlaufen... Da gibt eine Oma nicht nach, die kennt das Gemeckere nämlich schon von den Eltern ihrer Enkel und weiß: das geht vorbei! Und man sollte auch als Kind wissen, dass man nicht überall alles darf. Beim Einen dies, beim Anderen das... oder eben auch mal nichts...
Atemtherapie, Ernährungsberatung, Elterngespräche und so weiter...
Kind 2 hat heute kein Programm, macht sich seins selber... TV... Gameboy... TV... Essen... usw
Um 20.00 muss der Große dringend zurück ins Zimmer... man könnte etwas in der Glotze versäumen...
Diskussion gibt's trotzdem... eine halbe Stunde vor Ende wird ausgemacht... gemein, gell?
Aber der "Große" ist 11, zu jedem Protest bereit und muss nicht bis nach 22 Uhr Autobahnpolizei gucken, wo lauter Leichen rumlaufen... Da gibt eine Oma nicht nach, die kennt das Gemeckere nämlich schon von den Eltern ihrer Enkel und weiß: das geht vorbei! Und man sollte auch als Kind wissen, dass man nicht überall alles darf. Beim Einen dies, beim Anderen das... oder eben auch mal nichts...
Grau in Grau...
...angekündigt ist Sonne ... Offenbar hat sie es nicht eilig...
Morgendlicher
Blick aus dem Fenster: alle Pfützen sind noch da, der Himmel hängt fest
im Einheitsgrau. Das bleibt den ganzen Tag so. Ab und zu nieselt es.
Gestern Abend habe ich mir das Kinderkurheim angesehen, in das ich morgen zwecks Enkelkinderbetreuung einziehe.
Ich
will mal in vollen Zügen die letzten Stunden in meiner gemütlichen,
aufgeräumten, ruhigen Unterkunft genießen. Die nächsten 4 Nächte und
Tage werden etwas anders aussehen.
Mittags kann ich mich endlich aufraffen, meine Bude zu verlassen. Es ist frisch, aber windstill.
Ich radele nach Wittdün. Dort soll es in einer Bude guten Backfisch geben und leckere Krabbenbrötchen.
Da
sieht man mal, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind. Der Backfisch
besteht aus wenig Fisch, dick umhüllt von fetttriefendem Bierteig, der
innen knatschig weich ist...
Lecker sind die Pommes ... gönne ich mir sonst nie...
Später
probiere ich noch das Krabbenbrötchen. Da stecken etwa 2 Brötchen aus
der "Nordsee" drin mit mindestens der 3- fachen Krabbenmenge.
An der Küste entlang führen schöne Spazierwege. Viele Leute machen Ausflüge ins weite Watt.
Durch die Dünen führt ein Steg bis auf eine Aussichtsdüne.
Überall sind Schilder aufgestellt, auf denen erklärt wird, warum man zum Schutz der Dünen die Stege nicht verlassen und schon mal gar nicht die Dünen hochklettern soll. Kaum zu fassen, dass ein Mann seine 2 etwa 10-jährigen Jungs nicht bremst, sondern sogar noch stolz Fotos macht, auf denen sich die Kinder oben auf der Düne präsentieren.
Durch die Dünen führt ein Steg bis auf eine Aussichtsdüne.
Überall sind Schilder aufgestellt, auf denen erklärt wird, warum man zum Schutz der Dünen die Stege nicht verlassen und schon mal gar nicht die Dünen hochklettern soll. Kaum zu fassen, dass ein Mann seine 2 etwa 10-jährigen Jungs nicht bremst, sondern sogar noch stolz Fotos macht, auf denen sich die Kinder oben auf der Düne präsentieren.
Auf
dem Rückweg nach Nebel trifft mich der hoffentlich nun letzte Regen auf
Arnum. Morgen soll sie sich wirklich zeigen, die Sonne...
...trockener Fisch und zu viel Regen...
Die Landwirte sind froh. Ich bin an Maisfeldern vorbei gefahren, in denen nur verkümmerte Pflanzen im Wind wackelten.
Den
Kühen scheint der Regen nichts auszumachen. Mich nervt es schon ein
wenig, da hilft der berühmte Spruch mit dem Wetter und der passenden
Kleidung auch nicht weiter... Der heutige Regenzyklus hat sich auf
10-minütiges Dauerhinundher eingependelt...
Um kurz
nach 12 setze ich mich aufs Rad und ab geht's durch den Wald nach
Norddorf. Das ist wesentlich weniger anstrengend als gestern, am Watt
entlang...
Beim vielgepriesenen Fischbäcker
bestelle ich Scholle mit Krabben und Speck. Die Scholle ist ein
Reinfall, viel zu lange gebraten und dadurch trocken... Also da muss ich
nicht mehr hin...
Auf dem Weg
zur Nordspitze der Insel lasse ich mich dann abwechselnd durchnässen
und durchpusten. Die Dünen sind steil, das Kraxeln ist für mich mühsam,
der Weg zum Wasser ist dafür etwas weniger weit als sonst hier üblich.
Ganz bis zum Ende der Insel komme ich nicht, auch das Laufen durch den Sand strengt an...
Viele Seevögel lassen sich in großen Gruppen dort am Strand nieder. Ich bin wohl schon nahe am Vogelschutzgebiet.
Letzter Strandblick...
... auf der anderen Seite winkt das Wattenmeer...
... über den Damm geht es nebelwärts...
Nach 5 Stunden bin ich froh wieder im Trockenen zu sein...
Ganz bis zum Ende der Insel komme ich nicht, auch das Laufen durch den Sand strengt an...
Viele Seevögel lassen sich in großen Gruppen dort am Strand nieder. Ich bin wohl schon nahe am Vogelschutzgebiet.
Letzter Strandblick...
... auf der anderen Seite winkt das Wattenmeer...
... über den Damm geht es nebelwärts...
Nach 5 Stunden bin ich froh wieder im Trockenen zu sein...
Regen und Friesentorte...
Nachts hat's geregnet, morgens regnet es, mittags und am Abend auch.
Regenpause!
Die
Mittagsregenpause nutze ich aus und fahre zum Gasthaus Friedrich. Der
Heilbutt auf Spinat von gestern ist schon wieder im Angebot... Ich nehme
lieber Bandnudeln mit gegrilltem Lachs. Seeeehr lecker!
An meinem Wasser halte ich mich zu lange fest. Als ich rausgehe, gießt es.
Ich lasse mein Rad stehen und flüchte zu Fuß ins Friesencafe.
Ich lasse mein Rad stehen und flüchte zu Fuß ins Friesencafe.
Zum Glück oder leider... wie man's nimmt... gibt es heute noch
die berühmte Friesentorte. Sie setzt sich zusammen aus 2 Platten
Blätterteig. Die untere wird mit Pflaumenmus bestrichen, darauf folgt
eine etwa 10 cm dicke Sahneschicht. Diese Kalorienbombe wird dann mit
der zweiten Blätterteigplatte abgedeckt.
Die Torte schmeckt, aber mehr als einmal in diesem Leben brauche ich so ein Monstrum nicht.
Ich unternehme Versuch Nummer 2 Norddorf kennen zu lernen, radle durch den Wald hin.
Der Fischbäcker hat heute Hochkonjunktur. Seine Speisekarte sieht gut aus und das, was auf den Tellern landet, auch.
Der erneut einsetzende Regen treibt mich wieder auf's Rad, wenigstens windstill ist es im Wald, durch den ich klitschnass sause.
Ich muss nur versuchen, die vielen Pfützen zu umfahren, aufs Schwimmen bin ich nicht eingestellt...
Der Fischbäcker hat heute Hochkonjunktur. Seine Speisekarte sieht gut aus und das, was auf den Tellern landet, auch.
Ich würde nichts mehr reinkriegen... Die Friesentorte reicht wahrscheinlich bis übermorgen...
Mein
erster Eindruck von vorgestern war wohl nicht ganz richtig. Die
Einkaufsstraße ist länger, die Auswahl an Geschäften größer. Jede Menge
Schnickschnack ist im Angebot und noch viel mehr von dem, was man nicht
braucht.
Nebel dagegen scheint mir deutlich mehr Friesenhäuser und gemütliche Atmosphäre aufzuweisen.
Da es weiter nicht regnet, fahre ich noch zum Strand. Der Weg ist kürzer als in Nebel, auch der Sandstrand deutlich schmaler, aber immer noch sehr breit.
Strandkörbe kosten um die 15€ pro Tag,
Nebel dagegen scheint mir deutlich mehr Friesenhäuser und gemütliche Atmosphäre aufzuweisen.
Da es weiter nicht regnet, fahre ich noch zum Strand. Der Weg ist kürzer als in Nebel, auch der Sandstrand deutlich schmaler, aber immer noch sehr breit.
Strandkörbe kosten um die 15€ pro Tag,
eine Sandschaufel gibt es billiger.... nur 1€...
Die
Leute üben um die Wette, ihre Drachen in die Luft zu bekommen, im
Wasser müht sich ein Surfer ab und ein Anderer lässt sich von seinem
Drachen durchs Wasser ziehen.
Der erneut einsetzende Regen treibt mich wieder auf's Rad, wenigstens windstill ist es im Wald, durch den ich klitschnass sause.
Ich muss nur versuchen, die vielen Pfützen zu umfahren, aufs Schwimmen bin ich nicht eingestellt...
... gegen den Wind...
In meiner Unterkunft fühle ich mich in die Wohnung meiner
Schwiegereltern versetzt. Sitz- und Fensterbank im Frühstücksraum sind
fast identisch. Die Bodenfliesen, die Möbel in meinem Zimmer, ja selbst
das Geschirr im Küchenschrank wäre austauschbar. Irgendwie heimelig...
Man muss schon pünktlich sein, wenn man einen Sitzplatz will. Es ist rappelvoll, aber auf der Empore werde ich fündig.
Der Taufstein oben im Bild stammt aus romanischer Zeit, die Apostelgruppe aus Holz aus frühgotischer Zeit, die Kanzel ist in der Renaissance um 1650 entstanden.
Die historischen Grabsteine ziehen die Touristen magnetisch an. Manche Lebensgeschichten, die erzählt werden, lesen sich spannend wie Krimis.
Am bekanntesten ist die
eines Mannes (Harck Oluf), der als Knabe von Türken bis in das
Osmanische Reich verschleppt wurde, als Muselmann zu Ruhm und Ehre
erlangte und letztendlich als reicher junger Mann zurückkehrte. Er wurde
wieder zum Christen, heiratete, wurde mehrfacher Vater auf Amrum. Und
wenn er nicht gestorben wäre...
Der Grabstein oben ist der von Harck Oluf, dem mit der spannendsten Lebensgeschichte in Stein gemeisselt.
Aber auch viele andere Grabsteine geben ebenfalls fesselnde Geschichten preis. Es sind vor allem Kapitänsfamilien, die durch Walfang zu Reichtum gelangt waren und deren Hinterbliebene sich so prachtvolle Steine leisten konnten..
Vorbei an schönen Friesenhäusern...
...will ich mir nun am Watt entlang bis nach Norddorf radeln. Es ist Ebbe.
Da wo gestern bei Flut ein Kormoran auf einem Pfosten saß und Ausschau hielt,
suchen jetzt Wasservögel im Schlick nach Nahrung.
Das
Fahren ist anstrengend, teils richtig nervig. Gegenwind. Sandige oft
enge Wege mit Gegenverkehr und lautlos von hinten auftauchende Raser.
Ich habe noch Beulen und blaue Flecken von meinem letzten
Fahrradsturz...
Nix los in Norddorf... jedenfalls da wo ich
auftauche. Lokale entweder geschlossen oder uninteressant. Der
empfohlene Fischbäcker hat sonntags zu...
Gereizt hätte
mich der Weg über den Damm zu den hohen Dünen und dem Meer, das nur in
Norddorf nicht so weit entfern ist, weil der Strand hier schmaler ist.
Aber das wäre mir aber heute zuviel gewesen...
Statt 1Stunde am Watt entlang nehme ich den Rückweg durch den Wald, der ist angenehmer.
Das Mittagessen habe ich mir nun redlich verdient, es geht heute ins Gasthaus Friedrich.
Der gebratene Fisch wird mit leckerem Spinat und Kartoffeln serviert. Geadelt wird das Ganze durch durch ein gutes WLAN.
Die Verdauungsfahrt geht zum Leuchtturm und dann noch eine Ecke weiter zu hohen Dünen mit wunderbar blühender Heide zur Landseite hin.
Wenn das Wasser nur nicht so weit weg wäre...
Erst
fährt man endlos, dann geht man endlos, bis man die Wellen endlich
erreicht hat. Zurück wird der Weg auch nicht kürzer ... Ächz und Stöhn
sind meine Begleiter.
Auf der Karte sehe ich erst später, dass ich schon fast in Wittdün war.
Auf dem Rückweg entdecke ich gleich 2 Windmühlen nahe beieinander. Zumindest eine der beiden ist 240 Jahre alt.
Die
Sonne deutet an und zu an, dass sie noch vorhanden ist und versteckt
sich schnell wieder hinter dem Einheitsgrau des Himmels.
Die nächste Belohnung winkt schon... das Friesencafe ...
...ist fast voll und es gibt keine Friedentorte mehr, aber der Quarkkuchen schmeckt dann auch gut.
Und... O Wunder!... WLAN gibt es auch...
Es reicht für heute...
Die
Enkel inspizieren später noch mein Zimmer und freuen sich über den
Kuchen, den meine Vermieter zu Ehren des Sonntags ihren Gästen spendiert
haben.
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